
Vielleicht wärt ihr dieses Jahr eigentlich in eine Kirche gegangen und hättet ein Krippenspiel angeschaut oder sogar mitgemacht. Dieses Jahr geht das leider nicht. Aber die gute Nachricht ist: Gott wohnt nicht nur in der Kirche. Als Jesus geboren wurde, ist Weihnachten in einem Stall geworden. Damit wollte Gott uns zeigen: Er kommt überall hin, um uns zu zeigen, dass er uns liebt. Deshalb könnt ihr auch einen Gottesdienst zu Hause feiern. Ihr findet hier Lieder, Gebete und eine Geschichte, die wir für euch vorbereitet haben.
Was ihr braucht
- Eine Kerze
- Krippenfiguren (Alternativ gehen auch andere Figuren, z.B. Playmobil o.ä. Ihr braucht Hirten, Hirtenjunge, Schafe, Krippe mit Maria und Josef, einen oder viele Engel)
- Ein grünes Tuch (Wiese)
- Einen flachen Stein
Setzt euch am besten gemeinsam um einen Tisch. Auf dem Tisch könnt ihr die Geschichte dann miteinander spielen und Figuren bewegen. Bei der Geschichte sind die kursiv gedruckten Abschnitte für die Erzählung für ältere Kinder (ab 9 Jahren) gedacht. Ihr könnt sie auch weglassen.
Anfangen
– Kerze anzünden –
Gemeinsam sprechen: „Gott, du bist da.“
Lied
Singt eines der folgenden Lieder.
Gebet
Heute möchten wir Deinen Geburtstag feiern, Herr Jesus. Wir feiern ihn in diesem Jahr ganz anders als sonst – nicht in einer gut gefüllten Kirche mit vielen anderen Menschen, sondern zu Hause mit der Familie. Doch Du bist trotzdem da und deshalb danken wir Dir dafür, dass Du diesen Tag und diesen Gottesdienst mit uns feierst.
Wie damals die Hirten möchten wir entdecken, wie Du mitten in den Alltag hinein geboren wurdest. Du, der große und mächtige Gott, hast uns als Mensch hier auf der Erde besucht. Das geschah erst fast unbemerkt und nur wenige haben davon erfahren. Doch die Hirten haben ihren Augen und Ohren getraut, und haben sich auf den Weg gemacht, um Dich zu entdecken.
Deshalb bitten wir Dich auch um offene Augen und Ohren. Denn wir wollen Dich und Deine Liebe an diesen Weihnachtstagen gerne erfahren. Und so feiern wir diesen Gottesdienst zusammen mit unseren Lieben und mit Dir, Herr Jesus, in Deinem Namen. Amen
Geschichte zum Vorlesen und Mitspielen
Figur von David in die Mitte stellen „Hallo. Ich bin David. So nennt man mich. Und wer seid ihr?“
„Nein, du bleibst heute zuhause“, hatte mein Vater streng gesagt, als er zur Arbeit losmusste. Ich sei noch zu klein, um die ganze Nacht draußen zu sein und damit basta. Schon oft hab ich meinem Papa tagsüber bei der Arbeit geholfen, draußen auf dem Feld bei den Schafen. Doch richtig spannend wird es eigentlich immer erst nachts, wenn die wilden Tiere kommen und sie ein Schaf holen wollen. „Viel zu gefährlich“, sagt mein Papa immer. Aber hey, ich bin doch schon groß. Und heute Nacht werde ich nicht zuhause bleiben.
Als es Bettzeit ist, sag ich meiner Mama gute Nacht. Ich lege ein dickes Kissen unter meine Decke, ziehe meine Jack und Wollmütze an und schleiche mich durchs Fenster ins Freie. Heute Nacht will ich dabei sein, wenn mein Papa wilde Tiere vertreibt und die Schafe beschützt.
Nach kurzer Zeit erreiche ich meinen Lieblingsplatz in der Nähe der Schafe. Hier auf diesem Stein kann man alles überblicken. Figur auf Stein setzen. In der Ferne sehe ich die Schafe (evtl. Schafe auf die Wiese stellen). Aber ich muss gut aufpassen, dass mich keiner entdeckt. Sonst gibt es echt Ärger mit meinem Papa.
Aber was ist das? Hört ihr das auch? Die Schafe. Sie sind ja plötzlich ganz unruhig! „Mäh, Mäh“ Sie laufen wild durcheinander. Sie wollen sich gar nicht mehr beruhigen. Schafe bewegen
Vielleicht ein wildes Tier? Da muss ich schnell hin! Figur bewegen
Hastig klettere ich von meinem Lieblingsplatz und eile näher zu den Schafen. Ui, jetzt wird’s aber spannend. Ob es wohl ein Bär ist? Oder ein Wolf? Hm, nichts zu sehen. Aber warum ist es hier denn plötzlich so hell? Keuchend suche ich schnell Deckung hinter einem Busch. Hoffentlich entdeckt mich jetzt keiner. Vielleicht hätte ich doch lieber zu Hause bleiben sollen. Da stimmt doch irgendwas nicht.
Ich drehe mich um. Da sehe ich den Stein, auf dem ich vorher gesessen bin. Da ist plötzlich ein Engel Engel hinstellen. Ganz hell ist es um ihn herum. Und auch der Himmel ist hell. Ich erschrecke fürchterlich. Was ist das?
Die anderen Hirten stehen genauso erschrocken da, wie ich. Hirten hinstellen. Da beginnt dieses wunderbare und seltsame Wesen plötzlich zu reden. Es sagt: „Fürchte euch nicht, ich verkündige euch eine große Freude. Heute ist der Retter der Welt geboren. In der Stadt, in der schon der große König David geboren wurde.“
Seltsam, was erzählt der denn da?
Wir alle schauen den Engel an und warten, was er uns noch zu sagen hat.
Und da sagt er: „Sieh, ich verkündige euch große Freude, denn euch ist heute der Heiland geboren.“
„Und wo?“, platzt es aus mir heraus. Schnell ducke ich mich weg. Für einen Moment hatte ich vergessen, dass ich ja gar nicht hier sein darf. Puh. Niemand hat etwas bemerkt. Alle schauen wie gebannt auf den Engel, der sagt: „Ihr werdet ihn finden. Das Kind liegt in einer Krippe, in Windeln gewickelt.“
Mit einem Mal wird es strahlend heller, überall sind ich Engel. Und alle singen: »Ehre sei Gott im Himmel. Er bringt der Welt seinen Frieden.«
Dann sind sie plötzlich weg, die Engel. Engel wegnehmen
Die Hirten reden aufgeregt durcheinander. „Sollen wir wirklich gehen?“ „Was wenn wir alles nur geträumt haben?“ „Und was ist mit den Schafen? Können wir sie einfach hierlassen?“
Aber ich hab keine Zeit länger zuzuhören. Ich muss los. Schnell los. Zum Stall in Betlehem. Dieses Kind muss ich sehen. Den Retter der Welt. Das ist ja noch viel besser als Wölfe und Bären.
So finde ich den Stall mit Maria und Josef und dem kleinen Kind. Jesus nennen sie ihn. Ich will ihm etwas schenken und nehme meine Mütze vom Kopf. Ja, die soll er haben. Schließlich darf er nicht frieren, dort in dem kalten Stall.
Alle Hirten wieder vom Stall wegstellen, David nach Hause
Als mein Vater am nächsten Morgen von der Arbeit kommt, ist er ganz aufgeregt. „Naomi, das glaubt’s du mir nicht, wenn ich dir das erzähle“, ruft er meiner Mama schon von weitem entgegen. „Das musst du selbst sehen. Kommt. Kommt wir gehen zum Stall nach Betlehem und ich zeig euch, was da diese Nacht geschehen ist.“ Er wendet sich zu mir. „Komm, David, wir gehen los.“ Und etwas vorwurfsvoll fragt er: „Wo hast du denn schon wieder deine Mütze hingelegt?“
Aber ich sage nichts. Ich grinse nur und denke: Das bleibt mein Geheimnis. Mein Geheimnis mit Jesus, dem Retter der Welt.
Lied
Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all‘!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall.
Und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.
Da liegt es – das Kindlein – auf Heu und auf Stroh;
Maria und Josef betrachten es froh;
die redlichen Hirten knie’n betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.
O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet die Hände und danket wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder, wer wollt sich nicht freu’n,
stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!
Gebet
Lieber Vater, den Hirten hast du es erzählt: Der Retter der Welt ist geboren und sie haben sich gefreut, dass sie zu dir kommen durften. Danke, dass du auch uns einlädst zu dir zu kommen, so wie wir sind.
Wir bitten dich: Schenke deine Freude allen, die gerade das Weihnachtsfest feiern. Manchen ist wohl nicht zum Feiern zumute. Manche sind vielleicht einsam oder krank. Herr, komme du auch zu ihnen und bringe neue Freude in ihr Leben.
Gott, wir bitten dich um Weihnachtsfreude für alle, die in diesen Tagen in den Kliniken und Heimen für andere sorgen und sie pflegen. Und schenke deine Freude besonders denen, die in diesem Jahr unter Corona besonders leiden.
Und gemeinsam beten wir zu dir: Vater unser im Himmel…
Amen
Segen
(Mache dich klein.)
Die Kleinen sind Gott nicht zu klein.
(Mache dich groß.)
Die Großen sind Gott nicht zu groß.
(Lege deine Hände aufeinander.)
Er hält uns alle in der Hand und lässt uns niemals los.
Und so segne dich Gott, wenn du dich aufmachst wie die Hirten, um Jesus zu entdecken.
Es segne dich Gott mit der Gewissheit: „Fürchte dich nicht!“
Es segne dich Gott, um von seiner Liebe weiterzuerzählen.
Es segne dich Jesus Christus, unser Retter.
Amen