Impuls Monatsspruch

Hauptsache gesund!

„Hauptsache gesund!“. Diesen Satz hört man nach der Geburt eines Kindes, wenn das Kind nicht das erhoffte Geschlecht hat: „Ach, schon wieder ein Junge? Aber: Hauptsache gesund!“ Diesen Satz höre ich auch bei Geburtstagsbesuchen, wenn ich frage, wie es geht: „Natürlich wird manches beschwerlicher. Aber: Hauptsache gesund!“

Gesundheit ist für uns ein hohes Gut. Meistens merken wir das erst, wenn der Körper nicht mehr „funktioniert“ und es hier und da zu kleineren Wehwechen kommt. Und wenn uns eine größere Krankheit trifft, dann spüren wir es ganz massiv, weil sich damit vieles im Leben verändert.

Es ist eine alte menschliche Erfahrung, dass wir auf unseren Körper angewiesen sind. Jede Krankheit und jedes Gebrechen ist für uns eine Bedrohung, die im Tod ihren Höhepunkt erreicht. Obwohl unser Körper sich oft auf geniale Weise regenerieren kann, kann die Medizin bis heute viele Krankheiten nicht heilen, sondern nur Symptome lindern. Auch wenn unsere Lebenserwartung immer mehr steigt, wissen wir, dass wir alle dem Tod nicht entkommen können. Und eben weil wir wissen, dass Gesundheit so ein hohes Gut ist, wünschen wir anderen (zum Beispiel zum Geburtstag) Gesundheit und Wohlergehen.

So wünscht auch Johannes in Gajus in seinem Brief Gesundheit. Aus diesem Brief stammt der Monatsspruch für Mai:

Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.

3. Johannes 2

Johannes würde also auch sagen: „Hauptsache gesund!“ Wenn wir genau hinschauen, dann würde er aber wohl sagen: „Ja, Hauptsache gesund! Aber in Bezug auf Körper und Seele.“ Und die Seele hat bei ihm dabei sogar Vorrang. Er wünscht Gajus körperliche Gesundheit, so wie es auch seiner Seele gut geht.

Während unser Körper ganz sicher altert, gebrechlicher wird und schließlich verfällt, beginnt unsere Seele reifer, kraftvoller und gesünder zu werden, je mehr wir mit unserem Schöpfer in Verbindung stehen. Die Seele ist nämlich nicht ein Körperteil, wie die Lunge oder die Niere. Dass wir Menschen eine lebendige Seele sind, bedeutet, dass wir mit unserem Schöpfer, mit dem Leben selbst in Verbindung stehen. Und nicht nur mit unserem Schöpfer, sondern auch mit Jesus, von dem es heißt:

In Wahrheit hat er unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich genommen. Wir aber hielten ihn für einen Ausgestoßenen, der von Gott geschlagen und gedemütigt wird. Doch er wurde gequält, weil wir schuldig waren. Er wurde misshandelt, weil wir uns verfehlt hatten. Er ertrug die Schläge, damit wir Frieden haben. Er wurde verwundet, damit wir geheilt werden.

Jesaja 53,4f.

Ein Mensch, der mit seinem Schöpfer und Jesus als Erlöser in Verbindung steht, ist an seiner Seele gesund. Und diese Gesundheit wird nicht durch Infektionskrankheiten und Bakterien bedroht, sondern allein durch die Trennung von Gott, vom Leben selbst. Wer im Glauben mit Gott verbunden ist, kann sich glücklich schätzen und dann wohl auch manche körperlichen Leiden ertragen im Vertrauen darauf, dass uns in der Ewigkeit ein neuer Körper geschenkt wird.

Pfarrerin Corinna Schubert