Neulich habe ich gelesen, dass ein Mensch der Durchschnitt von den fünf Personen ist, mit denen er oder sie am meisten Zeit verbringt. Auch wenn das sicherlich sehr pointiert ausgedrückt ist, es steckt doch Wahrheit in dieser Aussage: Die Menschen um uns herum färben auf uns ab und prägen uns. Viel mehr, als uns oft bewusst oder auch lieb ist. Das geht langsam, aber dann doch auch sicher. Deshalb macht es Sinn, sich zu fragen: Wer darf mich prägen? Wem erlaube ich, dass er oder sie auf mich abfärbt? Wer darf Einfluss auf mich haben und mich in die eine oder andere Richtung bewegen?
Der Montagsspruch für Oktober ermutigt: „Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“ (Hebräer 10,24) Das ist Motivation, die Paulus einer Gemeinschaft von Christen schreibt. Denn eine Gemeinschaft von Christen ist mehr als viele einzelne Personen, die zufällig die gleiche Predigt hören und nebeneinander in einer Kirchenbank oder in einer anderen Gruppe sitzen. Eine Gemeinschaft von Christen macht aus, dass sie aufeinander achthaben, dass sie sich anspornen und ermutigen, Gutes zu tun. Das prägt die Gemeinschaft und das färbt ab. So können wir uns gegenseitig positiv beeinflussen und unser Umfeld auch. Also: „Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“
Pfarrerin Corinna Schubert