Liebe Gemeindeglieder,
bereits im Spätsommer hatten wir geahnt, dass auch das diesjährige Christfest möglicherweise nur unter besonderen Bedingungen wird stattfinden können. So nahmen wir in unseren Orten und in den unterschiedlichen Gruppen unserer Gemeinde die Planungen auf. Viele kreative Ideen wurden diskutiert und manches mit viel Liebe zum Detail vorbereitet. Und das alles in der Hoffnung, Weihnachten zwar anders, aber eben doch gemeinsam mit der Gemeinde feiern zu können. Und auch wenn zuletzt der neuerliche Lockdown absehbar wurde, so hatten wir doch gehofft, dass wir an den nun notwendigen Beschränkungen vorbeikämen.
Nun ist alles ganz anders geworden und ein weiteres Mal steht zu einem hohen kirchlichen Fest das öffentliche Leben still.
Wir bedauern diese Entwicklung sehr, sehen aber die dringende Notwendigkeit, dass wir in Gesellschaft und Kirche alle an einem Strang ziehen, um diese sogenannte zweite Welle zu brechen. Sehr herzlich danken wir allen, die sich mit viel Liebe und Achtsamkeit an die Aufgabe herangewagt haben, in diesem besonderen Jahr Weihnachten zu planen.
Was bleibt aber, wenn Weihnachten nun so ganz in das Private verlagert wird?
Für manchen von uns bringt es vielleicht ein Quäntchen Zuviel an Zeit zum Nachdenken mit sich. Wir wünschen Ihnen, dass die Sorgen und die Angst um die Zukunft nicht zu drückend und werden.
Für andere von uns könnte es die Enttäuschung sein, das Weihnachtsfest nicht in der eigenen gewohnten Kirche feiern zu können. Wir wünschen Ihnen, dass Sie in manchen Inhalten, die wir in die Häuser tragen werden, ein wenig Trost finden.
Und für uns alle bleibt, dass Gott schon in jener ersten Heiligen Nacht sich auf unerwartete und überraschende Weise zu seinen Menschen begab. Das „Friede sei mit euch!“ des Engels damals möge bis zu uns herüberklingen und uns erreichen und berühren. Denn in aller Schönheit unserer Traditionen, in aller Geborgenheit der familiären Weihnachtsfeiern ist und bleibt doch dies der zentrale Grund für unser Feiern. Dass Gott uns eben nicht alleine lässt, sondern sich in allen Niederungen unseres Lebens an unsere Seite begibt.
Im Namen Ihrer Julius-von-Jan-Kirchengemeinde wünschen wir Ihnen von Herzen, dass dieser Trost Gottes Sie erreicht und durchträgt durch diese merkwürdige Zeit, in der wir uns in Geduld und Rücksichtnahme bewähren müssen.
Gottes Friede sei mit euch allen!
Martina Eberle (Vorsitzende des KGR)
Dirk Schmidt (Geschäftsführender Pfarrer)